„ Soll ich mir Aktivlautsprecher zulegen? Ich habe schon viel davon gehört, weiß aber eigentlich nicht wirklich, was das ist.“
Das ist ein häufiges Dilemma. Aktivlautsprecher werden häufig als der letzte Schrei auf dem Hi-Fi-Markt und die genialste Erfindung seit den Bananensteckern angepriesen. Aber was sind sie denn nun? Inwiefern unterscheiden sie sich von Passivlautsprechern? Sind sie nicht nur für Computer gedacht?
Nein, keineswegs. Aber bevor wir näher darauf eingehen, wollen wir uns die den Aktiv- und Passivlautsprechern zugrunde liegende Technologie genauer ansehen.
Gut. Was ist ein Passivlautsprecher?
Passivlautsprecher können nur mithilfe eines externen Verstärkers funktionieren. Sie sind mit Abstand die am weitesten verbreitete Art von Lautsprechern – wahrscheinlich haben Sie schon mehr als ein Paar davon zuhause gehabt.
Ohne zu sehr in die technischen Details zu gehen: Das Signal des Verstärkers bewegt sich in Form von elektrischem Strom durch die Lautsprecherkabel und versetzt die Schwingspule im hinteren Teil der Lautsprechermembran in Bewegung. Dadurch wird wiederum die Membran in Schwingungen versetzt, welche ihrerseits die Luft in Schwingungen versetzt. So entsteht der Klang, den wir wahrnehmen.
Bei Lautsprechern mit mehr als einem Chassis – zum Beispiel einem Hoch- und einem Tieftöner – wird das Signal in die Frequenzbereiche aufgeteilt, mit dem die jeweiligen Chassis am besten arbeiten können. (Schließlich ergibt es nicht viel Sinn, Bass an den Hochtöner zu geben.) Das geschieht in der Frequenzweiche, in der eine Reihe von Kondensatoren und Widerständen die Signale filtert.
Bei Passivlautsprechern haben Sie jederzeit die Möglichkeit, Ihre Lautsprecherkabel und Verstärker auszutauschen oder upzugraden – das ist das traditionelle „Hi-Fi-Konzept“. Die passive Variante ist außerdem leichter als die aktive und meistens auch preisgünstiger. Mehr Kabel und mehr Bauteile bringen allerdings auch mögliche Interferenzen im Signalweg mit sich. Komponenten können schlecht zusammenpassen und es besteht auch ein Risiko, sich im Labyrinth der einzelnen Bestandteile und der Frage, was das Gesamtsystem eigentlich ausmacht, zu verlieren.
Was ist also ein Aktivlautsprecher?
Aktivlautsprecher sind nicht auf externe Verstärker angewiesen – die Serien Focus XD und Xeo von Dynaudio erfordern nicht einmal eine physische Verbindung zu Ihren Quellen (mehr dazu weiter unten).
Stattdessen sind sie ans Stromnetz angeschlossen und verfügen über ihre eigenen, integrierten Verstärker. Tatsächlich haben echte Aktivlautsprecher – im Gegensatz zu den einfachenDesktoplautsprechern, die vielleicht zu Ihrem Computer gehören – für jedes einzelne Lautsprecherchassisr einen eigenen Verstärker und darüber hinaus noch eine aktive Frequenzweiche. 4-Wege-Lautsprecher wie Focus 60 XD haben also vier individuelle Verstärker.
Das bedeutet, dass unsere Entwickler die Art, wie die Lautsprecher klingen, viel besser abstimmen konnten. Während Sie in passiven Systemen Verstärker, Kabel und ähnliches austauschen können, wurde in aktiven Systemen jeder Verstärker eigens auf das dafür gedachte Chassis abgestimmt. Sie können die Verstärker nicht wie in einem passiven System austauschen – das sollte aber auch nicht nötig sein, sofern die Ingenieure gute Arbeit geleistet haben.
Da sich die gesamte Elektronik im Inneren des Lautsprechers befindet, sind die Signalwege viel, viel kürzer ... was weniger potenzielle Interferenzen und einen reineren Klang zur Folge hat. Es handelt sich um ein in sich geschlossenes System, dessen Komponenten so ausgewählt wurden, dass sie perfekt zusammenarbeiten. So besteht nicht die Gefahr, die falschen Teile miteinander zu kombinieren, und die gesamte Installation ist um ein Vielfaches angenehmer.
Im Vergleich zu Passivlautsprechern sind Aktivlautsprecher deutlich schwerer und auf den ersten Blick kostspieliger – aber wenn Sie den Preis gegen die Kosten all der Komponenten und Verstärker abwiegen, die Sie für passive Lautsprecher benötigen, erscheinen Aktivlautsprecher in einem ganz anderen Licht.
Natürlich verfügen die Aktivlautsprecher von Dynaudio über dieselbe DNA wie ihre legendären passiven Geschwister. All die Erfahrung, die Leidenschaft und Handwerkskunst sind auch in diese Exemplare eingeflossen, die im Hauptsitz des Unternehmens im dänischen Skanderborg hergestellt werden.
Sind Aktivlautsprecher analog?
Nicht unbedingt. Auf einige mag das ja zutreffen. Aber andere, wie Dynaudios Serien Focus XD und Xeo, verbinden sich mit den digitalen Quellen – unabhängig davon, ob es sich dabei um einen Streamer, einen CD-Player oder ein anderes Gerät mit Digitalausganghandelt. So verbleibt das Signal so lange wie möglich in seinem makellosen digitalen Umfeld und wird erst im letzten Moment analog.
Weil sich alles digital abspielt, konnten sich die Ingenieure von Dynaudio die fortschrittliche digitale Signalverarbeitung per DSP zu Nutze machen, um die Frequenzweiche und sämtliche anderen Bereiche der Lautsprecher optimal zu gestalten.
Das bedeutet jedoch nicht, den Klang zu verändern. Es bedeutet aber, dass Sie den Lautsprecher beispielsweise auch direkt an der Wand aufstellen können, ohne dass er dadurch schlechter klingt. Stellen Sie sich das so vor: Eine Hand ruht ständig auf dem Steuerrad, sodass kein hektischer Matrose das Ruder herumreißen muss.
Und wie sieht es mit Hi-Res aus?
Aktivlautsprecher von Dynaudio sind dank ihrer Digitaleingänge Hi-Res-Audio-fähig.
Die Focus XD ist dazu über den koaxialen Digitaleingang und sogar auch drahtlos in der Lage, und zwar mithilfe des Dynaudio Connect (der neben den üblichen analogen Eingängen auch über koaxiale, optische und USB-Anschlüsse verfügt). Das heißt, Sie können Ihre Hi-Res-Quelle anschließen und die Musik auf jeden beliebigen Focus XD-Lautsprecher streamen.. Über Bluetooth können Sie auch Ihr Smartphone als Quelle verwenden: Ob Internetradio, Tidal oder Podcasts – alles, was Ihr Telefon abspielen kann, lässt sich zu Connect und dann weiter in Ihre Lautsprecher beamen. Mit dem integrierten Spotify Connect Support im Dynaudio Connect haben Sie darüber hinaus die Möglichkeit, sich die Musik direkt aus dem Netz zu holen.
Die Xeo 2 kann Hi-Res drahtlos, aber auch per optischem Digitaleingang verarbeiten. Wenn Sie also einen kompatiblen Hi-Res-Player anschließen, können Sie sich auf den vollen, hochwertigen Klang freuen.
Nun gut. Was ist also besser? Passiv oder aktiv?
Keines von beiden. Beides. Wenn Sie ein überzeugter Hi-Fi-Fan sind, werden Sie an Passivlautsprechern wahrscheinlich mehr Freunde haben. Wenn Sie hingegen weniger Komponenten und Aufwand bevorzugen (ganz abgesehen von der Vielseitigkeit beim Streaming), sollten Sie es vielleicht einmal mit Aktivlautsprechern versuchen.
Und welche Art Aktivlautsprecher? Legen Sie Wert auf einfache Konnektivität? Dann stecken Sie einfach den Dynaudio Hub oder Connect an Ihre Musikquelle an, verbinden Sie sie mit einem Paar Xeo und los geht's. Wenn Sie Ihren Hi-Res-24-Bit/192-kHz-Sound den gesamten Weg digital von der Quelle bis zu den Chassis zurücklegen lassen wollen, kommen eigentlich nur Focus XDs in Frage.
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